3 Nächte Rustici della Verzasca: Locarno, Verzasca- und Maggiatal
2 Nächte Hotel International au Lac: Lugano, Monte Bré und Schifffahrt
3 Nächte Escape 52, Ascona: Ascona und Monte Tamaro
Mein Reisebericht - Anfahrt und exotische Vögel
Wir wählen für unsere Hinfahrt durch den Gotthard bewusst einen Freitag, da wir dann mit weniger Verkehr rechnen können als an einem Samstag und kommen so auch problemlos ohne Stau durch die Röhre. So sind wir dann bereits gegen Mittag in Locarno. Die Zeit bis zum Check-in im Hotel um 16 Uhr nutzen wir und besuchen die Falconeria di Locarno an der Via delle Scuole. In der Falknerei lassen sich verschiedenste Adler, Geier, Falken, Eulen, Störche und andere Vögel aus nächster Nähe beobachten. Dazu findet zweimal täglich (11 und 15 Uhr) eine spannende stündige Flugshow statt. Ausserdem gibt es noch Koi-Karpfen und Wölfe zu besichtigen. Der Eintrittspreis ist zwar mit 75 Franken für eine 4-köpfige Familie stattlich, lohnt sich unserer Meinung nach jedoch alleweil.
Nichts für Klaustrophobiker - für alle anderen ein kleines Juwel: die Rustici della Verzasca, unser Geheimtipp
Kaum fährt man von Locarno aus ein paar Kilometer ins Verzascatal, erhebt sich rechterhand bald ein schmuckes Dörfchen aus alten Steinhäusern. Von aussen ist kaum ersichtlich, dass es sich dabei um ein Ferienresort handelt. Dabei bilden die umgebauten Rustici das Reka-Feriendorf Rustici della Verzasca.
Ab 16 Uhr ist unser Häuschen - das Edea (alle tragen einen blumigen Namen und jedes ist einzigartig) bezugsbereit. Der Wohnungsschlüssel ist mittels Code deponiert - Self Check-in nennt sich das und läuft reibungslos.
Wir haben im Vorfeld schon die wichtigsten Informationen per E-Mail-Newsletter erhalten und bereits unser Nachtessen in der zugehörigen Osteria Paradiso reserviert. Die telefonischen Kontakte mit den Gastgebern waren stets sehr freundlich und unkompliziert.
Unsere Jungs inspizieren sofort unser Rustico, dessen 37m2 Grundfläche sich sage und schreibe über drei Etagen verteilt! "So herzig!" finden wir einstimmig. Wobei, nicht ganz. Für unseren Erstgeborenen ist die Wohnung zu klein und zu verwinkelt. Er hätte Angst, auf dem dunklen untersten Stock im Hochbett zu übernachten, während wir zuoberst schliefen. Deshalb schleppen wir kurzerhand eine Matratze die äusserst schmalen Treppenstufen hoch, damit wir die Nachtruhe alle im gleichen Raum verbringen können.
Bevor wir uns aufs Ohr legen, geniessen wir jedoch noch die köstlichen Tessiner-Spezialitäten in der Osteria Paradiso.
Im Rustico-Dörfchen hat es auch noch einen Spielplatz mit Tischtennis-Tisch sowie einen (ungeheizten) Pool. Ausserdem kommt jeden Morgen der Bäcker vorbei, um frische Brötchen zu verkaufen.
Für den Samstag ist Dauerregen angesagt, weshalb wir uns für einen "Road-Trip" durchs Verzasca- und anschliessend auch noch durchs parallel verlaufende Maggiatal entschliessen. Das düstere Wetter kleidet die beiden Täler in ein speziell mystisches Gewand und sorgt dafür, dass kaum andere Touristen an den wohlbekannten Orten verweilen. Das Wasser der Verzasca ist dennoch grün schimmernd, woher des Tales Name stammt - aus dem Lateinischen für viridi aqua - grünes Wasser.
2 Nächte Lugano: Panorama, Schifffahrt und Gelati, unsere Tipps
Die Fahrt vom Verzascatal nach Lugano ist kurzweilig. Wir wählen die Strecke auf Neben- und Hauptstrassen und geniessen die Aussicht. Im hübschen Ort Morcote flanieren wir kurz an der Seepromenade und genehmigen uns draussen einen Cappuccino. Quer durch die Stadt, entlang des Sees und den mit Villen übersähten Hügel Monte Bré hinauf bis zum kleinen, herzigen Ort Bré hoch über dem Langensee.
Hier lassen wir unser Auto auf dem grossen Parkplatz stehen und nehmen die restlichen 1,2 km (ca. 1/2 Stunde) zum Panorama-Restaurant Vetta unter die Füsse. Gäste könnten eigentlich bis zum Restaurant fahren, die Strasse ist aber so schmal, dass wir uns für den garantierten (und kostenlosen) Parkplatz und den angenehmen Fussmarsch entscheiden. Jener ist auch für unsere Jungs zumutbar und lohnt sich, zumal die Aussicht von der Terrasse wirklich spektakulär ist. Ganz Lugano liegt einem zu Füssen und der direkt gegenüberliegende Monte San Salvatore winkt förmlich.
Selbstverständlich sind wir nicht alleine hier an diesem sonnigen Frühlingstag, bekommen aber dennoch gleich einen Tisch. Das Essen schmeckt, die Rechnung ist ok, die Fotos sind im Kasten. Es geht retour, diesmal über ein paar Hundert Treppenstufen zurück nach Bré.
Pünktlich um 15 Uhr checken wir im Hotel International au Lac in Lugano ein und bekommen ein schönes, renoviertes Eck-Familienzimmer (Nr. 573) im 5. Stock. Die Einrichtung ist klassisch mit Holzboden, der Schlaf- und Badezimmerbereich geräumig und die Fenster lassen den Raum sehr hell erscheinen. Es hat sogar einen kleinen Balkon, von wo man eine seitliche Seesicht geniessen kann.
Unser Auto konnten wir übrigens bequem in der hoteleigenen Tiefgarage parkieren und nutzen dafür einen Autolift für das zweite Parkdeck - sehr zur Faszination unserer Kinder!
Das Hotel besticht durch seine zentrale Lage am Ende der mondänen Einkaufsstrasse Via Nassa - perfekt, um die Altstadt und die Seepromenade zu Fuss zu erkunden.
Der Hauptplatz, die Piazza della Riforma, ist schnell erreicht. Hier stehen wir sogleich beim traditionsreichen Café Vannini in die Warteschlange für einen Tisch auf der Piazza und lassen uns Cappuccino, Softdrinks und die wunderbaren Gelati schmecken. Es wird nicht nur bei einem Besuch während unseres zweitägigen Lugano-Aufenthalts bleiben.
Den ersten Tag in Lugano lassen wir mit einem gemütlichen Altstadtbummel, etwas Shopping und einer leckeren Pizza ausklingen.
Nach einem geruhsamen Schlaf sind wir am nächsten Morgen gespannt auf das im Zimmerpreis inbegriffene Frühstück. Im Speisesaal fühlt man sich in punkto Einrichtung um einige Dekaden zurückversetzt, die äusserst reichhaltige Vielfalt und Top-Qualität des angebotenen Buffets sind hingegen absolut neuzeitlich. Von frischen Croissants über Birchermüesli, Kuchen, Früchten bis hin zu Rührei, Speck, Würstchen oder Rauchlachs - es hat alles, was das Herz begehrt und kann sogar bis 10.45 Uhr genossen werden.
Uns zieht es aber wieder in die Altstadt, wo wir einen kurzen Bummel, vorbei an allerlei Juwelierläden zur Piazza Cioccaro unternehmen. Von hier nehmen wir das Funicolare (Tickets: 5.20 Franken für die ganze Familie ohne Halbtax). Die 244 Meter bis zum modernen Hauptbahnhof Luganos bereiten nicht nur unseren Kids Spass. Die Standseilbahn ist seit 1886 in Betrieb und befördert mit weit über 2 Millionen jährlich die meisten Passagiere der Schweiz.
Oben angekommen, geniessen wir die Aussicht über die Altstadt und nehmen die vielen Treppenstufen, vorbei an der pittoresken Kirche San Lorenzo unter die Füsse.
Im traditionsreichen Delikatessen-Geschäft Gabbani an der Piazza Cioccaro decken wir uns mit den obligaten Mitbringseln für die Daheimgebliebenen ein (wir entscheiden uns für den Tessiner-Ananaskuchen).
Anschliessend machen wir einen kurzen Spaziergang zum Parco Ciani am See. Die Anfang Mai in voller Blüte stehenden zahlreichen Pflanzen und Blumen bieten eine wunderbare Kulisse für Fotos von unseren Kindern.
Jetzt müssen wir uns aber beeilen, dass wir pünktlich um 12.15 Uhr das Schiff ab Lugano Giardina nach Cantina di Gandria erwischen. Wir möchten nämlich das dortige, nur per Schiff erreichbare Zollmuseum besuchen. Die Fahrt dahin ist kurzweilig und dauert knapp 40 Minuten. Bis zur Rückfahrt um 14 Uhr bleibt uns eine gute Stunde, was genau perfekt aufgeht.
Das Schweizer Zollmuseum wird von Anfang April bis Mitte Oktober betrieben und ist jeweils von 12 bis 17 Uhr gratis zugänglich. Es führt einen über 3 Stockwerke in die Welt der Grenze und Grenzwache. Was sind ihre Aufgaben? Wie war es früher? Spannend sind vor allem die Erläuterungen über Schmuggler und Flüchtlinge im 2. Weltkrieg und Exponate aus über 170 Jahren Grenzgeschichte.
Am zweiten Abend in Lugano amüsieren sich unsere Jungs im Hotelgarten mit Gokart fahren und Tischtennis spielen. Für den Pool ist es uns noch etwas zu frisch.
3 Nächte Ascona - See, Berg und Jacuzzi, unsere Erfahrungen
Vom Frühstücksbuffet gestärkt, im Hotel ausgecheckt, fahren wir die kurze Strecke nach Melide und stellen uns erst mal in die Warteschlange vor dem Swissminiatur. Das Familienticket (2 Erwachsene und Kinder zwischen 6-15 Jahren) für das grösste Miniatur Freiluftmuseum der Schweiz kostet 52.20 Franken. Die 128 Modelle im Massstab 1:25 bilden die bekanntesten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten unseres Landes detailgetreu nach. Die Kids lieben es auch, mit der Mini-Eisenbahn um den Park zu fahren. Übrigens gibt es wenige Male im Jahr Backstageführungen in die Werkstätte.
Anschliessend an die stündige Besichtigung geht es für uns weiter nach Ascona, wo uns ein super tolles Appartment von Escape 52 erwartet.
Gleich nach dem Koffer auspacken, stürzen wir uns in die Badesachen und probieren den Jacuzzi aus. Aaah, wunderbar!
Und dann ab in die Altstadt und die Seepromenade von Ascona, welche übrigens nur gerade etwa 10 Gehminuten entfernt von unserer Wohnung ist! Das Wetter lädt zum Flanieren ein und anschliessend setzen wir uns in einer Pizzeria direkt an den See.
Für den nächsten Tag ist wieder Sonnenschein angesagt, weshalb wir den Erlebnisberg Monte Tamaro besuchen möchten. Wir nehmen die Gondelbahn hoch zur Alpe Foppa auf 1530 Metern. Oben angekommen, schauen wir uns zuerst die imposante, von Mario Botta entworfene Kirche Santa Maria degli Angeli und das tolle Panorama an.
Die Kirche ist aber nur eine der vielen Attraktionen, die der Monte Tamaro zu bieten hat. Neben diversen Wanderrouten und Downhill-Strecken für Mountainbiker locken insbesondere die Sommerrodelbahn, eine lange Tyrolienne, ein großer Kinderspielplatz wie auch ein Adventure-Seilpark viele Besucher an. Unsere Kinder haben viel Spass auf der Rodelbahn bei der Bergstation.
In den letzten Tag unseres Tessinaufenthalts starten wir mit einem Bad in unserem Whirlpool. Dann zieht es uns für einen Cappuccino an die Seepromenade, bevor wir uns im Minigolf konkurrieren. In Ascona befindet sich nämlich die älteste Minigolfanlage der Schweiz (seit 1954). Sie ist wunderschön inmitten viel Flora und schattenspendenden Bäumen angelegt und von April bis Oktober, in den Monaten Juli und August sogar bis 23 Uhr geöffnet.
Und schon neigt sich die Ferienwoche dem Ende zu.
Für die Rückfahrt nach Zürich wählen wir die längere, dafür aussichtsreichere Route über den Lukmanierpass.
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