Entspannte Familienferien in ungezwungen eleganter Atmosphäre fernab des Trubels gesucht? Nicht zu weit fliegen wollen und dennoch traumhafte Strände geniessen?
Für uns liegt dieser Aufenthalt schon eine Weile zurück, trotzdem möchte ich euch diesen Geheimtipp nicht vorenthalten: das für Familien bestens geeignete Martinhal Family Hotel & Resort in Sagres, Portugal.
Das urtümliche Fischerdorf Sagres liegt am südwestlichsten Punkt der Algarve, fernab des Massentourismus. Die nächstgrössere Stadt Lagos ist in ca. 40 Autominuten erreichbar, der Flughafen in Faro liegt etwa eineinhalb Autostunden entfernt.
Wir haben in der Fünf-Sterne-Familienanlage zwei absolut entspannte Herbstferienwochen verbracht und können sie wärmstens weiterempfehlen.
Übernachten - von Hotelzimmer bis Villa mit Pool
Im Martinhal kann man zwischen diversen Unterkunftsvarianten wählen: ob Hotelzimmer in direkter Strandlage, Garden-, Ocean- oder Bayhouse, bis hin zur eigenen Villa mit Privatpool, es ist für jeden Anspruch und jedes Budget was dabei. Wir hatten uns für ein einstöckiges Apartment (Gardenhouse) entschieden, welches zentral gelegen und bestens ausgestattet war. Es hatte ein separates Schlafzimmer und im Wohnbereich zwei Klappbetten. Diese Kategorie eignet sich vor allem für Familien mit kleineren Kindern.
Essen - drei Restaurants oder Selbstversorger
Da alle Einheiten bis auf die Hotelzimmer über eine vollausgestattete Küche (und übrigens auch eine Waschmaschine/Tumbler) verfügen, kann man sich selbst seine Mahlzeiten zubereiten. Wir aber hatten Halbpension gebucht und konnten jeden Abend in einem der drei Restaurants dinieren. Ob im O Terraco mit wunderbarer Aussicht auf den Hauptpool und das azurblaue Meer, im Os Gambozinos am "Dorfplatz" oder im As Dunas direkt am Strand - das Essen, der Service und das Ambiente waren jeweils von ausgezeichneter Qualität.
Erleben - Aktivitäten und Ausflüge
Obwohl das Resort in punkto Komfort und Design absolut luxuriös ausgestattet ist, fühlt man sich auch mit kleinen Kindern niemals deplatziert. Es ist alles sehr durchdacht und speziell auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten. Beispielsweise gibt es in den Restaurants jeweils eigene Kinderbereiche mit jeder Menge Spielzeug und Malutensilien und das auch noch von liebenswerten MitarbeiterInnen betreut. So können die Jüngsten zwar mit den Eltern am Tisch essen, die Wartezeit jedoch mit ungestörtem Spielen verbringen. Dies alles auf eine ganz ungezwungene Art und Weise. Das ist es vor allem, was dieses Resort ausmacht: man fühlt sich richtig wohl und entspannt unter Seinesgleichen.
Beeindruckend ist auch das Kinder- und Jugendanimationsprogramm, von dem wir zwar keinen Gebrauch gemacht haben (weil unsere Jungs (noch) lieber mit uns die Zeit verbringen), das aber sehr umfangreich ist. Die betreuten Aktivitäten finden in fünf Altersklassen statt. In der Hochsaison (von April bis Mitte November) fällt allerdings eine zusätzliche Gebühr an. Mit 25 - 27 Euro pro Halbtag finde ich das für ein Family-Resort ziemlich viel, zumal die Übernachtungspreise gerade zur Sommerferienzeit schon sehr hoch sind. Aber die Kids kommen hier auch ohne Animation auf ihre Kosten.
Alles in allem 3400 m2 an Fläche machen die Spielplätze, Kinderclubs, -krippen, Sportinfrastruktur und Gamingrooms aus.
Den Erwachsenen vorenthalten bleibt derweil der Spa mit einem grossen Angebot an Massagen und Behandlungen.
Selbstverständlich kann sich Gross und Klein auch in einem der fünf Pools oder am 700 Meter langen Privatstrand vergnügen, Tennis spielen, Trampolin springen oder dem Wassersport frönen (diverse Ausrüstung kann gemietet werden).
Umgebung erkunden - Städtchen, Strände und Sandskulpturen
Sagres ist ein kleines, herziges Fischerdörfchen an der südwestlichsten Spitze des portugiesischen Festlandes. Viel Betrieb ist hier nur am Hafen, wenn die Fischerboote ein- und ausfahren. Ansonsten geht es sehr gemütlich zu und her.
In rund 30 km Entfernung liegt Lagos, ein wirklich sehenswertes Städtchen. Es hat eine hübsche Flaniermeile durch die Altstadt mit diversen Souvenirshops, Restaurants und Cafés.
Überdies gehen von seinem Hafen verschiedene Ausflugsboote los. Wir entschieden uns für eine Tour zur Ponta da Piedade und waren begeistert. Die Felsvorsprünge und Höhlen sind eine echte Attraktion! Unser Guide und Bootsführer fuhr mit uns so schnell durch die engsten Passagen, dass uns zum Teil der Atem stockte. Aber es machte Spass und war definitiv eindrücklich!
Weitere 40 km von Lagos in östlicher Richtung zwischen Lagoa und Porches findet seit 2003 alljährlich zwischen Mai und Dezember das weltgrösste Festival der Sandskulpturen statt. Internationale Künstler stellen dort teils über 10 Meter hohe, teils zierlich filigrane Kunstwerke aus insgesamt über 50'000 Tonnen Sand her. Für Algarve-Besucher ein Muss!
An einem anderen Tag sind wir jenseits des südwestlichsten Punktes der Algarve der Westküste Richtung Norden gefolgt. An der sogenannten Costa Vicentina reihen sich schroffe Steilklippen aneinander, gegen jene der tosende Atlantik brandet. Die kargen Hochplateaus sind mit wilden Sträuchern und widerstandsfähigen Zistrosen bewachsen und trotzen den teils starken Winden.
Und zwischendurch werden immer wieder die spektakulärsten, fast unberührten Buchten und Strände enthüllt. Diese sind von der Hauptstrasse her oftmals versteckt und nur über Schotterwege oder gar Treppen erreichbar. Dafür muss man sie hier nur mit ein paar Surfern teilen.
Unser Fazit:
Wer Luxusferien auf Familienbedürfnisse zugeschnitten sucht, der ist im Martinhal Family Hotel & Resort bestens aufgehoben. Für ruhesuchende Paare hingegen ist dies sicher nicht das richtige Resort. Die Umgebung am südwestlichsten Punkt der Algarve ist schlicht atemberaubend, weswegen wir unbedingt eine Automiete empfehlen, um die weiteren unzähligen von schroffen Klippen gezäunten Strände der Region nicht zu verpassen und dem hübschen Städtchen Lagos einen Besuch abzustatten.
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